Ergänzung D. O. 09.06.14: der immer noch aktuelle Dokumentarfilm THE CORPORATION (Der Konzern) kann HIER mit deutschen Untertiteln angesehen werden (es gibt auf archive.org eine offizielle Download-Version)
Erst kam GATT zur Regelung des Güterhandels. Daraus entstand die Welthandelsorganisation WTO, dann folgte das Dienstleistungs-Abkommen GATS, Vorläufer des derzeit verhandelten TISA, und GATS folgte TRIPS zum Schutz geistigen Eigentums. Während TTIP die Öffentlichkeit insofern erreicht hat, dass man weiß, die Verhandlungen sind weitgehend geheim und das Agrobusiness gehört zu den aktiven Lobbyisten, ist TISA noch im Medienschatten. Eine MONITOR-Reportage zu TTIP („Freihandelsabkommen: Das Märchen vom Jobmotor“) berief sich auf eine EU-Studie zum voraussichtlichen Wirtschaftswachstum (0,5% in 10 Jahren) sowie auf das ifo-Institut, das den zu erwartenden Effekt auf den Arbeitsmarkt bestenfalls mit 0,4% bezifferte (HIER die Stellungnahme des ifo Institutes zur Sendung sowie ein Interview von n-tv mit Gabriel Felbermayr). TTIP müsse nur „besser verkauft“ werden, so ein Strategiepapier der Verantwortlichen nach Angaben von MONITOR, und gemeint ist, dass in der Öffentlichkeitsarbeit hervorgehoben werden solle, TTIP schaffe Wachstum und Arbeitsplätze. Freihandelsabkommen sind nicht neu und sie kamen stets mit derselben PR daher: Wachstum, Arbeitsplätze, höhere Einkommen. NAFTA verband Kanada, die USA und Mexiko, der Handel zog tatsächlich an, doch in Mexiko gingen Arbeitsplätze verloren, die Armut nahm zu, und in den USA war die Wirkung von NAFTA eher gering.
Schon GATS zielte auf Liberalisierung öffentlicher Dienstleistungen ab. Die EU habe in den Verhandlungen auf Öffnung des Wassermarktes gedrängt, weiterlesen …
April bis Juli 1994 wurden ca. 800.000 Menschen ermordet. Oft war eine Identifizierung der Toten nicht mal mehr möglich. Kigali Memorial Centre. © 2007 Fanny Schertzer CC BY-SA Wikimedia Commons
Ruanda – Philomène Uwamaliya überlebte den Völkermord von 1994. Foreign and Commonwealth Office, 2012 in London. OGL, Wikimedia Commons
Sowohl „Handschlag mit dem Teufel“ als auch ein weiterer Dokumentarfilm, „Tuez-les Tous!“ („Tötet sie alle!“ (Achtung, auch hier gibt es sehr brutale Szenen) zeigen, dass schon lange vorher viele Fäden zusammenliefen, bevor Ruanda 1994 zum Schlachtfeld wurde. Der Völkermord war ein internationales Werk, wurde aber in der Berichterstattung eher auf „afrikanischer Stammeskrieg“ reduziert. Habyarimana gab nur kurze Zeit nach dem Friedensabkommen die Befehle zum Massenmord. Seine Partei hatte auch die brutale Interahamwe-Miliz gegründet.
traumatisierter Zeuge: Roméo Dallaire, Leiter der wirkungslosen UN-Mission. Bild aus dem Dokumentarfilm „Handschlag mit dem Teufel“. © absolutmedien.de
HIER beschreibt ein Überlebender die koloniale Vorgeschichte des Völkermordes und die folgende Entwicklung bis zum Genozid. Er berichtet, wie deutsche und belgische Kolonialmächte den Hass zwischen Hutu und Tutsi schufen, indem sie weiterlesen …
Was wäre, wenn …? Der Schatten einer Drohne auf dem Ostermarsch 2013 in der Fußgängerzone Hannovers. Foto © Friedensbüro Hannover CC BY-SA
US-Websites zum Drohnenkrieg:
livingunderdrones.org – „Stanford Clinic“ oder Stanford International Human Rights and Conflict Resolution Clinic sowie Das „War Costs“-Projekt der Brave New Foundation
… und der gemeinsam produzierte Dokumentarfilm „Living under Drones“ („Leben unter Drohnen“).
Hier Informationen von der Solidaritätspartei Afghanistans und der Frauen-Organisation RAWA,
ebenso dem Portal des „Afghanistan Analysts Network“
Hier die Zitate des Ethnologen Jürg Helbling (Universität Luzern, Schweiz) aus der Sendung, sie stammten aus dem Interview vom „Beobachter Gesundheit“
Nachrichten und Dokumentationen der „Friends of People close to Nature“, bzw. die deutsche Seite der „Freunde der Naturvölker“
Sendung anhören oder runterladen – Länge 50:04 Min. / 79,8 MB
„Wir haben es satt!“ in Berlin – © 2013 Gabi Kellmann, Umbruch Bildarchiv
Anm. D. O. 01.03.2013: Zur Einstellung des Schulprojektes HannoverGEN nach der Wahl Januar 2013 gab es auch Proteste (s. haz.de diverse Berichte). Es wurde z. B. darauf verwiesen, dass in den Schullaboren viel gelernt werden konnte, dass es gentechnikkritische LehrerInnen gibt oder dass SchülerInnen „nicht so dumm“ d. h. leicht beeinflussbar sind. Hier eine Stellungnahme von Greenpeace Hannover, u. a. heißt es „unsere Kritik an dem Projekt HannoverGEN bezieht sich ausdrücklich auf die nachweislich einseitige Ausrichtung des Projektes“. Hier geht’s zu einer weiteren Sendung von Demokratie Online u. a. mit Beiträgen zu HannoverGEN.
Sendung anhören oder runterladen – Länge 59:59 Min. / 90,4 MB
Fotocollage D. O. – Fotos © Wikimedia Commons CC BY-NC-SA: Hintergrund Wagenya-Fischer Ad Meskens 1989. ehemalige Kindersoldaten USAID L. Rose 2000-7. Kinshasa 2006 David B. Stanley. Karte DR Congo 2003 Universität Texas, USA – PD. Lumumba-Denkmal Leipzig LIU 2012. Mobutu Sese Seko im Weißen Haus 1973 Jack E. Kightling – PD. Flüchtlingslager Goma 2008 Julien Harneis. Coltan-Abbau DR Congo 2012 Responsible Sourcing Network, flickr.com. Downtown Lubumbashi 2006 Oasisk
Somalia, Mogadishu 1993. Die Grüne Linie trennte Gebiete verfeindeter Clans. © Ph1 R. Oriez. Public Domain PD, Wikimedia Commons
Das Verbindungsstück heißt Monsanto. Auf die NS-Zeit bezogen gilt das nicht zuletzt auch für Bayer, siehe u. a. Infos des Arbeitskreises IG Farben (bei der Bayer Mitglied war) der Bundesfachtagung Chemie im Artikel „Von Anilin bis Zwangsarbeit“. Bayer verdiente mit Giftgas und später mit Zyklon B, Monsanto mit dem Entlaubungsmittel Agent Orange, über dessen Folgen der Verein der Vietnamesen in Hannover und Umgebung bei einer Veranstaltung berichtete. Agent Orange schädigte Generationen, zerstörte Gesundheit oder sogar Leben, und wirkt noch heute bis in die Gene. Und wo es eingesetzt wurde, „wächst nichts“. Sybille Leonhardt berichtete, dass es auch zu Bodenerosion auf den zerstörten Flächen kam.
Die beiden Konzerne gründeten 1954 die „Mobay Chemical Corporation. Zwei Jahre zuvor war die IG Farben zwar entflochten worden, doch die Aktien wurden weiter gehandelt. Informationen zur IG Farben, Stand 1966 HIER, auch zu weiteren Mitgliedern wie BASF, Hoechst, Agfa.
Kooperationen zwischen Agrarkonzernen sind dafür, dass sie und ihre Tochterfirmen eigentlich als Konkurrenten auf dem Markt sind, relativ häufig. HIER ein Beispiel von vielen, Monsanto – BASF. 2016 wurde berichtet, dass Bayer plant, Monsanto zu übernehmen, und dass konkrete Verhandlungen laufen (so der letzte Stand vom August 2016).
Was hat das mit Landwirtschaft zu tun?
Nur so viel, dass Lebensmittel, Cash Crops und Ackerland ein sehr gutes Geschäft sind. Monsanto, Bayer, BASF, Syngenta, DuPont Pioneer und weitere sind sowohl Chemie- als auch Agrarkonzerne, die mit Saatgut, speziell mit patentiertem Saatgut, ihre Gewinne einfahren. Sie vertreten eine agrarindustrielle, konventionelle Landwirtschaft in ganz großem Maßstab. Obwohl Kulturpflanzen und Tierrassen durch die Züchtungsarbeit zahlloser Bauerngenerationen entstanden sind, werden heute Patente auf Pflanzen und Tiere erteilt. Die o. g. Konzerne können reihenweise Patenpflanzen anmelden. Kreuzen sich patentierte Pflanzen durch Bestäubung, Wind oder durch Rückstände in Transportfahrzeugen auf fremden Feldern ein, ist der Bauer dort gefährdet. Es ist schon mehrmals geschehen, dass betroffene Bauern in einen harten Rechtsstreit um angebliche Patentrechtsverletzung verwickelt wurden. Imker sind genauso wenig sicher davor, dass ihr Honig genveränderte Bestandteile enthalten kann und sie ihn dann nicht mehr so vermarkten können, wie sie es wollen.
Im Wettlauf um Ackerland müssen Landwirte mit solchen Konzernen und inzwischen noch dazu mit Investmentgesellschaften konkurrieren. Obwohl es durchaus Berichte darüber gibt, dass einige Kleinbauern den Anbau genveränderter Cash Crops wie Soja, Baumwolle etc. positiv sahen, sind die negativen Folgen dieses Geschäftsmodells unübersehbar: Vertreibung von Kleinbauern, Umweltschäden durch diese Art der Landbewirtschaftung, Resistenzen gegen chemische Pflanzenschutzmittel mit der Folge, dass nur mehr, neue oder stärkere Mittel eingesetzt werden müssen.
Der Dokumentarfilm „Raising Resistance“ von Bettina Borgfeld und David Bernet zeigt, wie hart die Situation für Bauern in Paraguay war, nachdem das Land buchstäblich „sojaisiert“ wurde. Bauern wie Geronimo Arevalos waren von Sojafeldern regelrecht eingerahmt, es wurden Chemikalien auch bei Wind gespritzt – gegen die nur die transgene Soja resistent war und die auch noch gesundheitlich schädliche Folgen hatten. Die Bauern wurden vertrieben, ihre Demonstrationen wurden gewaltsam niedergeschlagen. Die Bauern sorgen sich nicht nur um sich selbst, sie sorgen sich genauso um die Zukunft der Landwirtschaft. Denn sie wissen noch, wie man Nahrung anbaut … Die beiden Regisseure sagten in Interviews, dass in Asien oder Afrika dasselbe Muster abläuft. Das bestätigen viele weitere Quellen.
Da in dem Film auch ein Mitarbeiter der Obama-Regierung, Roger Beachy, interviewt wurde, hat der Film nochmal eine politische Bedeutung. Beachy ist Biotechnologe und Gentechnik-Lobbyist.
Sendung anhören oder runterladen. Länge: 25:13 Min. / 37,3 MB
Ein „Basic Income Grant“ (BIG) ermuntere die Menschen dazu, „nichts zu tun“, so Präsident Pohamba. Eher das Gegenteil scheint der Fall zu sein – vor dem BIG hätte Frida Nembwaya aus Otjivero an ein eigenes Geschäft nicht denken können. Mit bedinungslos ausgezahlten, umgerechnet 10€ hatte das zivilgesellschaftliche Bündnis „Basic Income Grant Coalition Namibia“ lokal einen Aufschwung in Gang gesetzt.
Schon 2010 hatte der Gewerkschaftsbund NUNW von dem Pilotprojekt Abstand genommen. Laut „the Namibian“ unter Druck der regierenden SWAPO-Partei. Die BIG-Coalition könne das Verhalten der Regierung nicht nachvollziehen, erfordere die Auszahlung eines Bedingungslosen Grundeinkommens an alle Namibier „nur 6 Prozent des nationalen Budgets“.
Die SWAPO wurde 1972 von den United Nations als alleinige Vertreterin der Namibier anerkannt, inzwischen dominiert sie die namibische Politik. Die andere Seite der Befreier dokumentiert Amnesty International.
Nachtrag zu diesem Artikel, 16.12.2011 weiterlesen …